Und es geht doch!
Kräftige Investitionen für den Werkzeugbau
Jahrelang ging das Gerücht um, dass der deutsche Werkzeugbau nicht bezahlbar sei, weil es sich halt um eine typische handwerkliche Tätigkeit mit hohen Lohnkosten handle. Dieses Gerücht widerlegt der Audi-Werkzeugbau mit der Umsetzung des Audi-Produktionssystems.
Erfolgsrezepte
Für einen zukunftsgerichteten Erfolg nötige Rezepte stellen zwar entsprechende Anforderungen, die Ergebnisse jedoch sprechen eine deutliche Sprache. So müssen die Änderungen in jeden einzelnen Bereich portiert und mit einer hohen Gewichtung versehen werden.
Der erste wichtige Bereich ist das Engineering. Die Prämisse hier ist schlicht, dass die Ingenieure neue Werkzeuge nicht fern ab am ›Grünen Tisch‹ entwickeln, sondern direkt im Werkzeugbau. Audi setzt dabei auf die virtuelle Absicherung des Gesamtprozesses von der Designbeurteilung über Machbarkeitssimulationen bis hin zum virtuellen Tryout. Gemeinsam unter einem Dach sitzen dabei nun Methodenplaner, Konstrukteure und das Projektmanagement.
Beim Modellbau, dem zweiten Teil des Erfolgsrezeptes, kommen modernste Verfahren wie computergesteuertes Fräsen von Gießmodellen mit Werkzeugmaschine und Roboter zum Einsatz. Der Audi-Werkzeugbau übernimmt den kompletten Bau von Modellen und Hilfsmitteln unter Verwendung aller Materialien.
Fräsen ist der nächste Abschnitt im Erfolgsrezept. Dabei wird der Rohguss dreidimensional mit aktuellen Messtechniken, wie etwa der Fotogrammetrie, erfasst. Die dabei erzeugten Daten fließen umgewandelt in CAM-Steuerbefehle für das Zerspanen auf Highspeed-Anlagen oder Fünf-Achs-Fräsmaschinen.
Mit der Komplettierung entstehen die Werkzeuge in getakteter Fertigung. Dabei werden Anbauteile just-in-time an den Montageort geliefert. Audi reduzierte wertschöpfende Tätigkeiten wie Handling, gleichzeitig werden die Wegezeiten optimal ausgenutzt.
Das Tryout-Center schließlich ist der Arbeitsbereich, der für die Qualität und Maßhaltigkeit der Teile zuständig ist. Er sorgt außerdem für eine schnellere Integration der Werkzeuge beim Kunden und beschleunigt den Änderungsdienst.
Als letzter, aber entsprechend gewichtiger Bereich ist die Qualitätssicherung zu sehen. Der Einsatz der gleichen, stets aktuellen Hard- und Software an allen Standorten standardisiert hier den unternehmensweiten Werkzeugbau. Audi führt als weitere Maßnahme außerdem die verschiedenen Prüfbereiche zusammen, in denen optische und taktile Messmethoden verwendet werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1: Und es geht doch!
- 2: Erhöhter Bedarf
- 3: Verschwendung beseitigen
- 4: Kräftige Investition
- 5: Erfolgsrezepte
- 6: Ausgesprochene Chefsache
- 7: Traditions-Werkzeugbau: Start mit NSU-Motorrädern
Audi AG
Pressebüro Dipl.-Ing. Nikolaus Fecht Technik-Texte à la carte
Bruker Alicon: Koordinatenmesstechnik in Kombination mit kollaborativen Robotern
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